Getan

Caritas Köln –
Nächstenliebe, Wirtschaftlichkeit
und Nachhaltigkeit im Einklang

Ein Beitrag von Dr. Christian Vater, Caritas Köln, Stab Nachhaltigkeitsmanagement

2024 wurde der Caritasverband für die Stadt Köln mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Pflege und Soziale Dienste“ ausgezeichnet. Damit würdigte die Jury ein Engagement, das soziale Verantwortung und Klimaschutz konsequent miteinander verbindet.

Nachhaltigkeit ist im Zukunftsbild der Caritas Köln fest verankert. Die Auszeichnung ist Bestätigung und Auftrag zugleich. Vorstandssprecher Markus Peters erläutert: „Nächstenliebe, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind die Grundpfeiler unseres unternehmerischen, organisatorischen und gesellschaftlichen Handelns. Es ist unser Anspruch, diese Pfeiler wirksam miteinander zu verbinden“.

Nachhaltigkeit als Leitlinie

Bereits 2023 wurde die Caritas Köln als gemeinwohlorientiertes Unternehmen zertifiziert und treibt seitdem den Aufbau eines umfassenden Klimaschutzmanagements voran. Im August 2025 hat die Caritas ein umfangreiches Klimaschutzkonzept mit 22 Maßnahmen veröffentlicht, die in den kommenden zehn Jahren umgesetzt werden sollen. Grundlage ist die erste Treibhausgasbilanz, erstellt nach dem internationalen Greenhouse Gas Protocol.

Auch die Lieferketten stehen im Fokus: Mit dem NiNo-Tool (Nachhaltigkeit in Nonprofit-Organisationen) analysiert die Caritas Köln die gesamte Versorgungskette in ihren Altenzentren. Zudem wurde eine Nachhaltigkeitsauswertung bei den größten Lieferanten von Hygieneprodukten in der Pflege beauftragt. Aus den Analysen leiten die Verantwortlichen konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der nachhaltigen Verpflegung und Versorgung der Bewohner*innen ab. Damit wird deutlich: Nachhaltigkeit endet nicht an der eigenen Haustür.

Energie von morgen

Ein besonderer Meilenstein war die Gründung der gemeinnützigen Tochtergesellschaft CariEnergie gGmbH, die Photovoltaikanlagen errichtet und betreibt, um mit dem gewonnenen Strom verbandseigene Standorte zu versorgen. Zwei PV-Dachanlagen sind bereits in Betrieb, neun weitere mit einer geplanten Jahresproduktion von ca. 450.000 kWh folgen. Über 90 Prozent des Stroms werden direkt vor Ort genutzt, der Rest fließt ins öffentliche Netz.

Auch beim Thema Mobilität geht die Caritas Köln konsequent in Richtung Nachhaltigkeit. Mitarbeitende können ein JobRad leasen oder ein vom Arbeitgeber bezuschusstes Deutschlandticket nutzen. Zudem werden wettergeschützte Fahrradabstellplätze ausgebaut, um für die Radnutzung zu motivieren. Parallel stellt die Caritas ihren Fuhrpark bis 2035 auf E-Mobilität um – ohne dass der Gesamtstromverbrauch steigt, dank gezielter Einsparungen in anderen Bereichen.

Im Projekt KliX³ können Mitarbeitende ihren persönlichen CO₂-Fußabdruck berechnen und einen individuellen Klimaplan erstellen. Auf diese Weise wird Klimaschutz zu einer Aufgabe für alle.

Refinanzierung durch
politische Rahmenbedingungen sichern

Die Umsetzung ambitionierter Klimaziele stellt Einrichtungen der Sozialwirtschaft vor besondere Herausforderungen. Anders als in der freien Wirtschaft können Kosten für Klimaschutzmaßnahmen nicht über die Preisgestaltung von Produkten oder Dienstleistungen weitergegeben werden. Stattdessen müssen sie über komplexe Finanzierungs- und Förderprogramme refinanziert werden – oftmals zeitlich verzögert, nur in eingeschränktem Umfang oder in manchen Fällen gar nicht. Besonders deutlich wird dies im Bereich der stationären Pflege, wo energetische Sanierungen und Modernisierungen dringend notwendig, aber finanziell schwer abzusichern sind.

Diese strukturellen Finanzierungsdefizite zwingen die Caritas Köln dazu, die Geschwindigkeit bei der Umsetzung sorgfältig abzuwägen. „Um als sozialwirtschaftlicher Träger wirkungsvoll agieren zu können, brauchen wir politische Rahmenbedingungen, die uns dabei unterstützen, Klimaschutz dauerhaft umzusetzen, auch dort, wo bislang keine Refinanzierung vorgesehen ist“, erklärt Finanzvorstand Markus Nikolaus.

Signal für die Zukunft

Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz zeigt die Caritas Köln, dass ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen können. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis 2025 bestätigt diesen Kurs – und ist zugleich ein Signal, dass Nachhaltigkeit zum Kernauftrag einer modernen Caritas gehört. „Wir übernehmen Verantwortung für unsere Mitarbeitenden, für die Organisation und für die Umwelt“, so Vorstandssprecher Markus Peters.

„Wir sind sehr stolz darauf, dass die Jury das Engagement der Caritas Köln und unserer Mitarbeitenden mit dem DNP 2025 gewürdigt hat. Als größter Wohlfahrtsverband in Köln möchten wir Vorbild sein und zeigen, dass wir fair und nachhaltig mit allen Menschen, Unternehmen und Organisationen zusammenarbeiten.“