Das Vertrauen der
Menschen rechtfertigen.

Gabriele Hässig, Geschäftsführerin Kommunikation und Nachhaltigkeit bei der Procter & Gamble Gruppe

In Zeiten großer Verunsicherung rund um die Themen der Nachhaltigkeit suchen die Menschen Sicherheit. Von den großen Marken, denen sie vertrauen, erwarten sie Orientierung und verlässliche Wege. 

Frau Hässig, wie wird P&G dieser Verantwortung gerecht?

Wie kaum ein anderes Unternehmen sind wir in der Lage, in unterschiedlichen transformativen Partnerschaften an unterschiedlichen Orten auf der ganzen Welt aktiv zu sein. Hinzu kommt: Wer bei P&G arbeitet, ist sich bewusst, dass die eigene Tätigkeit echten Impact hat und einen Beitrag leistet. Das gilt insbesondere für Nachhaltigkeit im Alltag, Klima- und Biodiversitätsschutz oder Chancengleichheit. Wir stehen zu unserer Verantwortung und wir sind fest entschlossen, kontinuierlich Fortschritte zu machen. Dabei bildet ein herausragendes Verständnis der Verbraucherbedürfnisse die Basis unseres Erfolgs. Das bedeutet, dass wir den Menschen sehr gewissenhaft zuhören und daraus Insights ableiten, die tief im Alltag begründet sind. So entstehen Markenprodukte höchster Qualität, die das Vertrauen der Menschen rechtfertigen, indem sie erlebbaren Nutzen bieten und zum Klima- und Umweltschutz beitragen.

Welche sind die Bereiche, in denen P&G in Sachen Transformation wirklich einen Unterschied machen kann? Und wie gehen Sie mit dem Problem um, dass „besser“ oft auch „teurer“ heißt?

Wir schaffen Werte, indem wir die Nachhaltigkeit zu einem integralen Aspekt bei der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen machen, die auf vier wissenschaftlich fundierten Säulen beruhen: Klima, Abfall, Wasser und Natur. Unsere Strategie zielt darauf ab, auf drei Ebenen Einfluss auf die Umwelt zu nehmen: Wir reduzieren unsere eigenen Auswirkungen, wir ermöglichen es den Menschen, ihre Auswirkungen zu reduzieren, und wir helfen bei der Verbreitung von Lösungen in verschiedenen Branchen, damit wir gemeinsam den Umfang und die Geschwindigkeit des Wandels erhöhen können.

Zur zweiten Frage: Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen Marken, die sich durch spürbare Leistungsstärke auszeichnen und ihnen speziell in Zeiten enger Haushaltsbudgets hohen Wert bieten. Damit kommt der Kombination aus Innovation, herausragender Produktleistung und besonderer Nutzungserfahrung sowie Preis noch mehr Bedeutung zu.

Wie viel Raum ist denn noch für Forschung? P&G betreibt in Deutschland eines der weltweit wichtigsten Forschungszentren für seine Produkte. Hat das gut zu tun?

Ja, denn viele unserer Innovationen entstehen hier in Deutschland. In unserem German Innovation Center arbeiten 1.400 Innovator:innen verschiedener Disziplinen. Dazu haben wir im Juni 2021 das Product Supply Innovation Center in Kronberg eröffnet, das die „Net Zero“ Lösungen für unsere 200 Standorte weltweit entwickelt. Aus Deutschland heraus treiben wir so Innovationen voran, die erlebbar besser und nachhaltiger sind und die das Wachstum einer Produkt-Kategorie vorantreiben. Kurzum: Wir sind bereit für große Transformationen und wir schätzen das Innovations-Ökosystem am Standort Deutschland.

„Wir sind bereit
für große Transformationen.“

Es heißt vielfach, das Wissen rund um die nachhaltige Transformation sei vorhanden, man müsse es nur anwenden.

Verpackungen sind ein zentraler Hebel für Fortschritt. Die Hoffnungen liegen auf Recycling, aber auch auf neuen Materialien. Was gibt es Neues?

Bis 2030 wollen wir 100 Prozent unserer Verpackungen weltweit recycelbar oder wiederverwendbar gestalten. Neue Entwicklungen können dabei sowohl in Kunststoffe als auch durch faserbasierte Lösungen einfließen. Faserbasierte Lösungen nutzen wir dort, wo sie sinnvoll einsetzbar sind, und Umweltvorteile haben. Wir haben eine gute Recycling-Infrastruktur für Papier, doch wir dürfen nicht nur mit holzbasierten Fasern arbeiten, da auch die Wälder geschützt werden müssen. Als Ziel haben wir uns gesetzt, bis 2030 den Einsatz von Virgin Plastics pro Produktionseinheit um 50 Prozent zu reduzieren.

 

 

Letztlich basiert die jeweils konkrete Entscheidung für das eine oder das andere Material dann immer auf Daten und wissenschaftlichen Lebenszyklusanalysen, um die jeweils optimale Verpackungslösung für jedes Produkt und jede Kategorie zu finden. Entscheidend ist, immer die Anwendung zu betrachten und dafür den optimalen Rohstoff und den besten Mix zu wählen. Blinde Flecken wollen und können wir uns nicht leisten. Wir sind überzeugt, dass noch viel Innovationspotenzial vorhanden ist, um die in Europa angestrebte Kreislaufwirtschaft zu erreichen.