DNP Gesundheit

Fit für die Zukunft –
der DNP Gesundheit.

Ein Beitrag von Kerstin Blum, Geschäftsführerin der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen
und Eckart von Hirschhausen, Gründer der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen

Deutsche Nachhaltigkeitspreis erstmals auch für Initiativen im Gesundheitswesen.
Ermöglicht durch die Partnerschaft der BARMER konnten wir diesen neuen Preis konzipieren und den Vergabeprozess umsetzen. Denn das deutsche Gesundheitswesen steht aktuell vor zahlreichen Fragen: Wie sichern wir die gute und für alle zugängliche Gesundheitsversorgung in einer älter werdenden Gesellschaft?  Wie stärken und schützen wir Gesundheit in Zeiten planetarer Krisen? Und wie machen wir das energie- und abfallintensive Gesundheitswesen „grüner“? „Mehr Nachhaltigkeit“ ist fast immer die Antwort!

Mit dem Preis wollen wir Vorreiter aus allen Bereichen des Gesundheitswesens sichtbar machen. Um die große Bandbreite der Herausforderungen und Lösungsansätze abbilden zu können, wird der Preis in drei Kategorien verliehen:

Sie entwickelt mit der Berliner Agentur „Die BrückenKöpfe“
Strategien zum Thema „Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen“.

Die drei Kategorien.

90, 15, 30, 11 und 3
Nein, das ist kein Matherätsel, sondern drückt die Architektur des Preises in Zahlen aus. Knapp 90 Bewerbungen sind eingegangen. Diese Zahl im ersten Jahr des Wettbewerbs kann sich sehen lassen. Das Gesundheitswesen hat die Chance, eine dreifache Führungsrolle übernehmen: um Bewusstsein für die Dringlichkeit und die Gefahren zu schaffen, um konkret Emissionen zu senken und den Umbau zu einer hitzeresilienten Krankenversorgung voranzutreiben. Die Zahl der Bewerbungen zeigt: Es gibt viele Pionierinnen und Pioniere, die bereit sind, diese Rolle anzunehmen.

Die aus 15 hochkarätigen Expertinnen und Experten bestehende Fachjury hat aus allen Bewerbungen 30 Projekte nominiert. 11 davon haben es ins Finale geschafft.

Bei der großen Preisverleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises am 29. November in Düsseldorf werden schließlich die drei Gewinner ausgezeichnet. An dieser Stelle sei aber gesagt, dass es bereits eine große Auszeichnung ist, zu den Finalisten zu gehören.

Gründer der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen.
Mit ihr mobilisiert er Gesundheitswesen, Politik und Gesellschaft
für den Schutz der Planetaren Gesundheit.

Damit Sie einen Eindruck bekommen, was die Projekte der Finalisten leisten, geben wir Ihnen hier einen kurzen Überblick.

„Versorgung gestalten“

Der Zukunft Pflegebauernhof verbindet Landwirtschaft und Pflege schafft damit ein neues Angebot für das betreute Leben im Alter, sowie Geschäftsmodell kleine Höfe.

Das Reallabor Rehabilitation der Dr. Becker Kliniken stellt die Frage, welche Herausforderungen die Klimakrise an die Arbeit und Behandlungsstrategien der Mitarbeitenden stellt und wie die Teilhabefähigkeit der Patient:innen trotz negativer klimabedingter Gesundheitsfolgen wiederhergestellt werden kann.

Mit ihrer Pilotstudie: Ökologische Nachhaltigkeit in der Antibiotikaversorgung übernimmt die AOK Baden-Württemberg Verantwortung für die Zukunft der Antibiotikaversorgung. Sie schafft Anreize für die umweltgerechte Produktion von Arzneimitteln und kontrolliert auch, ob die Standards eingehalten werden.

„Gesundheit stärken“

Krisenchat wurde im Mai 2020 als gemeinnütziges Unternehmen gegründet, um jungen Menschen in Krisen ein neues, einfach zu erreichendes Hilfsangebot zu bieten. Heute ist es  das meistgenutzte psychosoziale Online-Beratungsangebot für Menschen unter 25 Jahren in Deutschland - rund um die Uhr, anonym und kostenlos.

Das IN FORM Projekt KlimaFood schult Multiplikatoren und fördert Vernetzung, um die Gesundheit und Teilhabe von vulnerablen Menschen zu stärken. In dem es gezielt von Ernährungsarmut betroffene Menschen adressiert widmet sich das Projekt einer Zielgruppe, die für Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit besonders schwierig zu erreichen ist.

Die Ärztekammer Berlin, die Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) haben in einer neuartigen Form der Kooperation das Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin auf Landesebene gegründet, um Menschen vor der wachsenden Gesundheitsgefahr durch Hitze zu schützen.

„Umwelt schützen“

Das Projekt „Nachhaltige und gesunde Speiseversorgung in Gesundheitseinrichtungen und Großküchen“gestaltet die Speiseversorgung in den SLK Kliniken Heilbronn klimafreundlicher und gesünder. Im Fokus: Planetary Health Diet und Verringerung der Speiseabfälle.

Der KliMeG-Rechner: Ein Treibhausgas-Rechner für Krankenhäuser ist kostenfrei zugänglich. Er hilft Krankenhäusern, Bewusstsein für Treibhausgas-Emissionen im Krankenhausbetrieb zu schaffen, Quellen von Emissionen aufzuzeigen und die Effektivität von Klimaschutzmaßnahmen zu evaluieren.

Die Sana Kliniken haben 2023 die Initiative Operation Umwelt: Nachhaltige OP gestartet, um den ökologischen Fußabdruck von Operationssälen zu reduzieren. Der nachhaltige Operationssaal ist wegen seiner hohen Bedeutung im Klinikalltag und der hohen Komplexität seiner Abläufe „Showcase“ für eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens.

Die Isar Kliniken GmbH geht mit der Etablierung von Rücknahmesystemen als Ergänzung zu einem Abfallmanagement über eine konventionelle Mülltrennung deutlich hinaus. Sieben Rücknahmesysteme wurden im Klinikalltag etabliert. Die Isar Kliniken zeigen damit, dass ein Umdenken in Bezug auf Abfallstoffe aller Art auch im komplexen Klinikalltag möglich und realisierbar ist.

Die Arbeiterwohlfahrt leistet mit dem Projekt klimafreundlich pflegen - überall! Pionierarbeit in der Pflege. Entstanden ist ein ganzheitliches Konzept zur Etablierung betrieblichen Klimaschutzes in stationären Pflegeeinrichtungen. Es decktdie Emissionsbereiche Gebäudeenergie, Mobilität, Ressourcen, Reinigung & Wäsche, Verpflegung und Sonstiges ab.